Logistik: Zwei Herangehensweisen zur Bündelung
Durch die Bündelung von Lieferungen ermöglichen digitale Plattformen neue Wege, Effizienz zu steigern und Nachhaltigkeit zu fördern. Erfahren Sie, wie die Regiothek-Plattform diese Prozesse unterstützt und maßgeschneiderte Lösungen bereitstellt.
Die regionale Lebensmittelwirtschaft steht vor erheblichen logistischen Herausforderungen. Häufig versuchen Betriebe, ihre Produkte individuell zu transportieren, was oft zu unkoordinierten und halbvollen Lieferfahrten führt. Diese Fragmentierung der Logistikprozesse verschwendet wertvolle Ressourcen wie Zeit und Geld und beeinträchtigt kritisch die Kostenstruktur der Betriebe.
Individuelle Logistiklösungen, die momentan noch tragbar erscheinen, könnten in der Zukunft aufgrund steigender Kraftstoffpreise, Personalmangel und wachsender Verkehrsbelastungen noch teurer werden. Diese Entwicklung würde kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders hart treffen, da sie in der Regel weniger Zugang zu Ressourcen und Skaleneffekten haben als größere Konzerne.
Vor diesem Hintergrund bieten sich zwei komplementäre, innovative Herangehensweisen an, um die Logistik in der regionalen Lebensmittelkette effizienter und nachhaltiger zu gestalten: Bilaterale Transportkooperationen zwischen zwei Betrieben mit ähnlichen Abnehmerstrukturen und die zentrale Organisation einer gebündelten Logistik für ein Cluster an Betrieben. Beide Modelle sind nicht nur unabhängig voneinander einsetzbar, sondern können auch synergistisch kombiniert werden, um die bestehenden und zukünftigen Herausforderungen durch verbesserte Koordination und Zusammenarbeit effektiv zu überwinden.
Partnervermittlung
Herangehensweise 1: Bilaterale Transportkooperationen
Betriebe teilen der Plattform ihre Zulieferer- und Abnehmerstrukturen mit, woraufhin die Plattform diese Lieferbeziehungen vergleicht; bei identifizierten Überlappungen macht sie Vorschläge zur Kooperation zwischen den betreffenden Unternehmen. Sowohl in der Metropolregion Nürnberg (Schwerpunktmäßig in den Landkreisen Nürnberger Land, Amberg-Sulzbach und Roth) als auch in der Mecklenburgischen Schweiz wird diese Herangehensweise erprobt.
Vorteile:
Schaffen von (Liefer-)Transparenz in der Region
Flexibilität ohne Notwendigkeit einer zentralen Logistik
Geringer Initialisierungsaufwand
Herausforderungen:
Hohe Bereitschaft der Betriebe notwendig um umfangreiche Daten zu teilen
Nicht alle Vorschläge für Transportkooperationen sind praktikabel
Transaktionsgebühren (Beispielsweise Liefergebühr oder Warenversicherung) muss bilateral unter den Betrieben verhandelt werden
Einer für alle
Herangehensweise 2: Zentrale Organisation
Bei der zentralen Organisation werden die Bedürfnisse verschiedener Abnehmer erfasst und die Abholung zentral organisiert, was zu erheblichen Einsparungen führt. Der digitale B2B-Marktplatz, ein Branchenmarktplatz wie im Landkreis Cham implementiert, ist ein Paradebeispiel für diesen Ansatz.
Vorteile:
Hohes Einsparpotenzial
Transparenz über Abnehmer- und Produzentenstrukturen
Keine Notwendigkeit einer eigenen Logistik für die Betriebe
Herausforderung:
Erfordert einen zentralen Logistiker, der fährt
Bedarf eines zentralen Initialisierungs- und Planungsaufwandes (z.B. Gemüsekisten und Pfandsystem)
Strategie zur Umsetzung
Die effektivste Umsetzungsstrategie wird maßgeblich durch die spezifischen Bedürfnisse und Ressourcen der jeweiligen Region bestimmt. Ein erster Schritt ist das Schaffen von Transparenz über die regionalen Lieferketten. Durch die Visualisierung dieser Ströme kann die Regiothek-Plattform aufzeigen, welche Betriebe beteiligt sind, wer mit wem zusammenarbeitet und wo Optimierungspotenzial liegt. Diese Einblicke sind entscheidend, um die logistischen Abläufe zu verstehen und gezielt verbessern zu können.
Nachdem eine Übersicht über die bestehenden Warenströme geschaffen wurde, kann besser entschieden werden, welche logistische Herangehensweise am besten geeignet ist. Bilaterale Transportkooperationen können schnell implementiert werden und bieten Flexibilität, da sie keine umfangreiche zentrale Logistikinfrastruktur benötigen. Sie sind besonders effektiv, wenn bereits eine solide Datenbasis vorhanden ist, um potenzielle Partnerschaften zu identifizieren.
Alternativ oder ergänzend dazu kann die zentrale Organisation der Logistik in Betracht gezogen werden. Diese Methode verspricht erhebliche Einsparungen und erleichtert auch Anbietern ohne eigene Logistikkapazitäten die Marktteilnahme. Der Übergang zu einer zentralen Logistik erfordert Planungsaufwand die Einbindung eines professionellen Logistikers.
Die Wahl zwischen diesen Ansätzen oder eine Kombination beider kann also schrittweise erfolgen.
Wie kann die Regiothek dabei unterstützen?
Die Regiothek fungiert als zentrale Schnittstelle für die regionale Lebensmittelwirtschaft, um logistische Herausforderungen effektiv zu adressieren. Ein Hauptmerkmal der Plattform ist die Fähigkeit zur Visualisierung von Lieferketten. Diese Funktionalität ermöglicht eine verbesserte Transparenz und fördert das Verständnis der Warenströme, wodurch logistische Prozesse präzise bewertet und optimiert werden können.
Dank Erfahrungen mit bilateralen Transportkooperationen sowie zentralisierten Logistiklösungen ist die Regiothek gut positioniert, um auf bewährte Strategien zurückzugreifen und diese an die spezifischen Anforderungen Ihrer Region anzupassen. Unser Team steht bereit, Sie durch die verschiedenen Optionen zu führen und die bestmöglichen Lösungen zu entwickeln.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme, um gemeinsam die Möglichkeiten zu erörtern, wie wir Ihre logistischen Prozesse verbessern und die Nachhaltigkeit Ihrer regionalen Lebensmittelkette steigern können.
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