Bier in Münster
auch bekannt als: Bölkstoff, Flüssigbrot, Gerstenkaltgetränk, Gerstenkaltschale, Gerstensaft, Hopfenkaltschale, Hopfentee, Maurerbrause, Pivo
Nach dem großen Brauereisterben der Nachkriegszeit werden seit einigen Jahren wieder viele Brauereien mit innovativen Konzepten neugegründet. Die geschmackliche Diversität, die vielerorts verloren ging, erhält also wieder neuen Auftrieb. Dabei ist Bier ohnehin ein mannigfaltiges Lebensmittel: Wussten Sie, dass Bier circa 7000 - 8000 unterschiedliche Inhaltsstoffe und damit ein viel höheres Aromenreichtum aufweist als Rotwein (ca. 1200 Inhaltsstoffe)?
Bayern ohne Bier - das ist eigentlich gar nicht vorstellbar. Selbst wenn mit den Tschechen unsere unmittelbaren Nachbarn den höchsten Pro-Kopf-Konsum von Bier haben, so verbindet man Braukunst und Bierkultur intuitiv mit Bayern und seinem Reinheitsgebot von 1516. Dabei ist die deutsche Bierwirtschaft gerade auch außerhalb von Bayern zwar weniger bekannt, jedoch zahlenmäßig überlegen. Anders als man erwarten würde, ist nicht in etwa München die deutsche Bierhauptstadt, sondern Dortmund: Mit mehr als 6 Millionen Hektoliter Bierausstoß ist Dortmund mit seinen rund 30 Brauereien sogar Europameister in Sachen Quantität. Und die Stadt mit den meisten Brauereien ist Köln - nicht nur europa-, sondern sogar weltweit.
Dabei gab es Bier schon Jahrtausende vorher. Bier ist fast so alt wie die Sesshaftigkeit des Menschen, mit welcher der Getreideanbau aufkam. Wahrscheinlich wurde das erste Bier vor circa 6.000 Jahren von den Sumerern gebraut. In vielen antiken Zivilisationen hatte der Göttertrunk eine hohe rituelle Bedeutung. Die ersten Rezepte von Brauern sind aus der Zeit um 2.000 v. Chr. in Keilschrift überliefert - sie belegen bereits für das Altertum eine beachtliche Vielfalt verschiedener Biersorten. So sind für das alte Babylonien 20 verschiedene Sorten historisch belegbar.